Prof. Dr.Julia Genz

Prof. Dr. Julia Genz
Germanistik/Komparatistik

 

Universität Witten/Herdecke
WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale
Alfred-Herrhausen-Straße 48
58448 Witten
Tel. +49 2302 926-835
julia.genz@uni-wh.de

kontakt@julia-genz.de

Forschungsschwerpunkte

  • Europäische und deutschsprachige Literatur des 18.-21. Jahrhunderts
  • Medientheorie und Medienreflexion
  • Wertungsdiskurse
  • Banalität, Trivialität, Kitsch
  • Polyphonie
  • Intermedialität
  • Medical Humanities

Literatur umfasst im heutigen Verständnis viele Textsorten. Dazu zählen neben Klassikern und „hochkulturellen“ Texten auch andere mediale Erscheinungsformen wie Filme, Performances, Graphic Novels, Netzliteratur und vieles mehr.

Das Spannende an Literatur ist für mich vor allem ihre Ereignisorientierung, also Literatur im Spannungsfeld von Produktion und Rezeption.
Dies ermöglicht viele Anschlussfragen:

  • Wie reagiert Literatur auf gegenwärtige und vergangene gesellschaftliche und kulturelle Prozesse?
  • Wie sieht sie sich im Vergleich mit anderen Medien und Künsten?
  • Welches Wissen speichert sie?
  • Wie vermittelt sie dieses Wissen?
  • Wie wertet Literatur und wie lässt sie sich bewerten?

Entsprechend forsche ich zu Bereichen wie Inter- und Transkulturalität, Intertextualität, Wertungsdiskursen und Medientheorie.

 

Ein aktueller Schwerpunkt meiner Forschung liegt in der Auslotung der sprachlichen Polyphonie, z.B. in der Verbindung von sprachlicher Polyphonie und Erzähltheorie. Eine Theorie der Polyphonie lässt sich auch für die Steuerung von Emotionen in Texten und die Ausbildung von Identität heranziehen. Nicht zuletzt dient sie der Beantwortung der Frage, wer Verantwortung für das jeweils Gesagte übernimmt.

Die Frage, wie Literatur und literaturwissenschaftliche Verfahren andere Bereiche inspirieren können, führte mich zu Überlegungen im Bereich Medical Humanities und Narrative Medicine. Auch hier ist es insbesondere die sprachliche Polyphonie, die ich für multifunktionale Textsorten u.a. im Gesundheitsbereich nutzen möchte.

Darüber hinaus ermöglicht ein ereignisorientierter literaturwissenschaftlicher Ansatz eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis einerseits und Wissenschaft und kreativem Schreiben andererseits. Mit anderen Worten: wissenschaftliche Modelle können als Anlass von kreativem Schreiben fungieren.
Aus dieser Überlegung resultiert mein jüngstes Projekt, das Handbuch Kreatives Schreiben.